Die Verteidigung in Verfahren wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs oder sonstiger Sexualstraftaten bedeutet für jeden Verteidiger eine besondere Verantwortung. Denn so steht für die Beschuldigten solcher Vorwürfe im Falle einer Verurteilung meist nicht nur die Freiheit, sondern auch die soziale Existenz auf dem Spiel.
Angefangen bei der Beziehung zu den sonstigen Verfahrensbeteiligten über Fragen der Aussagepsychologie und Strafzumessung bis hin zum Umgang mit der Öffentlichkeit verlangt die Arbeit dem Verteidiger hier vieles ab.
Dieses Buch richtet sich insbesondere an Rechtsanwälte, die sich an die Verteidigung in Sexualstrafverfahren heranwagen und hilft ihnen, diese besondere Herausforderung zu bewältigen. Zu diesem Zweck werden nicht nur die Grundbegriffe des Sexualstrafrechts erläutert und praxiserprobte Verteidigungsstrategien vorgestellt, sondern auch typische Verfahrenssituationen in den Blick genommen: neben der Verteidigung des geständigen bzw. teilgeständigen Beschuldigten bildet vor allem diejenige des vermeintlich zu Unrecht beschuldigten Mandanten einen der Schwerpunkte. In diesem Bereich ist die Konstellation von Aussage-gegen-Aussage der absolute „Klassiker des Sexualstrafverfahrens“ und wird daher hier mit besonderer Ausführlichkeit dargestellt. Die Einarbeitung aktueller Rechtsprechung, von Praxishinweisen und Statistiken zu dem speziellen Deliktsbereich runden das Werk ab und machen es zu einem wertvollen Begleiter für die Verteidigung im Sexualstrafverfahren.
Von:
- Nikolai Odebralski, Rechtsanwalt und Strafverteidiger, Rechtsanwalt im Landgerichtsbezirk Essen.
- Einleitung
- Verhältnis zu den Verfahrensbeteiligten
- Grundbegriffe des Sexualstrafrechts
- Der neue § 177 und seine Auswirkungen auf die Praxis
- Aussage gegen Aussage
- Geständnis
- Strafzumessung
- Öffentliche Aufmerksamkeit und diskrete Erledigung
- Statistik — ein Überblick